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26. Juli 2023

# Fächer

„Gemeinsam erinnern“ – ein Stein für jedes Kind

26. Juli 2023

Das gesamte Projekt wurde umfangreich mit Hilfe eines Padlets aufgearbeitet. Zum Padlet gelangen Sie durch Scannen des QR-Code oder folgenden Link.

Informationen zum Projekt

Im Rahmen der 950 Jahrfeier darf auch das dunkelste Kapitel der Gemeinde Haar nicht vergessen werden. Deswegen widmeten sich Schüler*innen der 11. und 13. Klassen der Aufarbeitung der Verbrechen der „Euthanasie“ - der Ermordung behinderter Menschen in der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar während der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Verbrechen der „Euthanasie“ sind eine offene Wunde, die nie vernarbt, so stellt es das 1990 eröffnete Denkmal auf dem Gelände des Isar-Amper-Klinikums dar. Nach aktuellem Stand der Forschung fielen 337 Kinder der „Euthanasie“ in der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar zum Opfer.

Um dem Vergessen entgegenzuwirken, möchten wir ein Zeichen setzen: für die Menschen von den Menschen in Haar. Genauer gesagt: für die Kinder von den Kindern und Jugendlichen unserer Gemeinde. Ziel ist es, die Erinnerung an diese Kinder in die Mitte der Gesellschaft zu bringen und sie in unserer Gemeinde zu verankern. Dafür braucht es einerseits Orte, die uns mit dem Geschehenen konfrontieren, andererseits aber auch ein breites Wissen über diese Opfer in unserer Gesellschaft und unseren Schulen vor Ort.

Gemeinsam mit der Mittelschule Haar, dem Ernst-Mach Gymnasium, der Staatlichen Berufsschule München Land, der Staatlichen Berufsschule Dachau und der Landesschule für Körperbehinderte haben wir für die Opfer der „Kindereuthanasie“ einen Erinnerungsort an der Casinostraße geschaffen, der ihre Namen gut sichtbar dauerhaft repräsentiert.

Meryem Ergün, Stella Joppich, Elsa Streitenberger und Amelie Wright stellten am 23. Mai 2023 unser Anliegen dem Gemeinderat vor. Wie zuvor schon durch den Bürgermeister, Dr. Bukowski, haben wir auch hier größte Unterstützung erfahren und die Möglichkeit bekommen, unser Projekt zu verwirklichen.

Die Klassen 11S5i und 11S6i (SJ 2022/23) erarbeiteten mit höchstem Engagement eine begleitende Unterrichtseinheit, die den anderen Schulen zur Verfügung gestellt wurde.

Der unerschöpfliche Enthusiasmus, die Kreativität und der unermessliche Einsatz von über 300 Schüler*innen von  sechs verschiedenen Schulen haben dieses Projekt möglich gemacht.

Am 24. Juli 2023 durften wir mit umfänglicher Hilfe der Gemeinde Haar und des Isar-Amper-Klinikums unseren Erinnerungsort vor über 200 Gästen präsentieren. Nicht nur die Schüler*innen, die die Gedenksteine für die ermordeten Kinder gestaltet haben, nahmen an der Veranstaltung teil. Wir durften unter anderm Vertreter des Bezirksrates, der Gemeinde, des Kultusministeriums, der Lagergemeinschaft Dachau sowie Angehörige der Kinder als unsere Gäste begrüßen.

Eine besondere Ehre war es uns, dass die Familien von Lenzi und Wilhelm ihre Geschichte mit uns geteilt haben. Vielen Dank für Ihr Vertrauen!

Die Schulband der FOS Haar und Herr Ginap sorgten für eine würdevolle musikalische Unterhaltung. Die Redner*innen, Herr Dr. Bukowski (Bürgermeister der Gemeinde Haar), Herr Podechtl (Geschäftsführer KBO) und Frau Tauscher-Meric (Schulleiterin FOS Haar) riefen dazu auf, das dunkelste Kapitel der Geschichte der Gemeinde nicht zu vergessen und Verantwortung für die Demokratie zu übernehmen.

Mögen die Namen der Kinder eine Mahnung für uns sein, die Würde des Menschen zu jedem Zeitpunkt zu achten. Mögen sie uns daran erinnern, dass unsere Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern etwas, für das jeder Einzelne von uns an jedem Tag eintreten muss. Mögen Sie ein dauerhaftes Symbol für ein Nie wieder” sein, das wir im Herzen tragen.  

Wir bedanken uns für die große Unterstützung und die Hilfe, dir wir von allen Seiten erfahren haben!

Mediale Bekanntmachungen

PuG
Daniela Höng, Nicole Wohnhas