Zwischen zwei Welten – Mein Weg ins „Talent im Land – Bayern“-Stipendium

Vor dreieinhalb Jahren ließ ich alles hinter mir, was mir vertraut war – meine Heimat, meine Freunde, meine Sprache, mein gewohntes Leben. Ich kam nach Deutschland mit einem Koffer voll Hoffnung und der tiefen Überzeugung, dass Bildung der Schlüssel zu einer besseren Zukunft ist.

Was ich damals nicht wusste: Dieser Weg würde nicht nur neu, sondern auch herausfordernd sein. Es gab Momente des Zweifelns, der Überforderung, der Sprachlosigkeit – aber auch Augenblicke voller Kraft, Begegnungen voller Mut und Wege, die sich öffneten, weil ich an mich geglaubt habe.

Heute bin ich Stipendiatin im Programm „Talent im Land – Bayern“, das junge Menschen unterstützt, die trotz schwieriger Voraussetzungen Großes leisten – in der Schule, aber auch im Leben. Dieses Stipendium ist für mich mehr als eine Förderung. Es ist ein Zeichen: Dein Weg zählt. Deine Stimme zählt. Du wirst gesehen.

Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil ich weiß, wie wertvoll Unterstützung ist – besonders für Menschen, die aus anderen Ländern kommen und hier eine neue Heimat suchen. Bei „heimaten – Jugend“, „Jugendliche ohne Grenzen“ und weiteren Projekten setze ich mich für Menschenrechte, insbesondere für Frauenrechte, ein. Ich organisiere, begleite, spreche – für die, deren Stimmen überhört werden. Ich stehe ein für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Sichtbarkeit.Ich tue das, weil ich glaube, dass jede Stimme zählt – auch wenn sie leise beginnt. Weil ich glaube, dass Veränderung nicht bei anderen beginnt, sondern bei uns selbst.

Dieses Ehrenamt gibt mir das Gefühl, verbunden zu sein – mit Menschen, mit Ideen, mit einer Gesellschaft, die gerechter sein kann, wenn wir alle ein Teil davon sind. Mein größter Wunsch ist es, anderen Mut zu machen: Egal woher du kommst, egal wie schwer dein Weg war – du darfst träumen. Und du darfst groß denken. Denn deine Geschichte ist keine Schwäche. Sie ist deine Stärke.

Besonders danken möchte ich allen Menschen, die mich auf meinem Weg begleitet haben – meiner Familie, meinen Freundinnen und Freunden, meiner Lehrkraft Fr. Ulrich und der Schulleitung Fr. Tauscher-Meric. Eure Unterstützung, euer Vertrauen und eure Ermutigung bedeuten mir mehr, als Worte sagen können. Ohne euch wäre vieles nicht möglich gewesen.