Wirtschaft und Verwaltung
Die Ausbildungsrichtung Wirtschaft richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die Spaß an wirtschaftlichem Denken und Handeln haben. Ein professioneller Umgang mit Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und betriebswirtschaftlichen Daten ist für die Existenz von Unternehmen in einer immer komplexer werdenden Wirtschaft unabdingbar. |
Inhalte und Lernziele
Ziel der Ausbildungsrichtung Wirtschaft ist es, bei den Schülerinnen und Schülern Fähigkeiten zu entwickeln, wirtschaftliche Aufgabenstellungen und Probleme zu lösen sowie Resultate von Unternehmensprozessen kritisch zu beurteilen, um dadurch die komplexen Anforderungen der Ökonomie zu bewältigen. Die erworbenen Kompetenzen bieten den Schülerinnen und Schülern die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Studien- und Berufskarriere in den vielfältigen Tätigkeitsfeldern der Wirtschaft. Für die Wahl dieser Ausbildungsrichtung sind keine speziellen Vorkenntnisse notwendig.
Unterrichtsfächer, Profilfächer
Neben dem profilorientierten Abschlussprüfungsfach gibt es weitere Unterrichtsfächer, die die Ausbildungsrichtung einzigartig machen.
Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen
Im Fach Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, dem zentralen Profilfach der Ausbildungsrichtung Wirtschaft, setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen Aufgabenstellungen auseinander. Dabei wird die Kompetenz des problemlösenden Denkens gefördert, um Handlungs- und Entscheidungssituationen der unterschiedlichen Abteilungen eines Unternehmens aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu lösen.
Die Schülerinnen und Schüler analysieren das Zusammenwirken der unterschiedlichen Funktionsbereiche eines Unternehmens, ermitteln den sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Erfolg und führen den Jahresabschluss durch. Sie kalkulieren die Angebotspreise der hergestellten Produkte und fällen unter gewinn- und marktorientierten Gesichtspunkten produktions- und absatzpolitische Entscheidungen. Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen werden beurteilt, und dabei lernen unsere Schülerinnen und Schüler die zentrale Bedeutung des (globalen) Marktes für unternehmerische Entscheidungen kennen – kurzum „business live“!
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Erstellen des Jahresabschlusses eines |
Abiturvorbereitung -
Erstellen einer Kostenträgerzeitrechnung |
Volkswirtschaftslehre
Das Fach Volkswirtschaftslehre befasst sich mit wirtschaftlichen Grundlagen unserer Gesellschaft. In der 11. Jahrgangstufe steht im Mittelpunkt der Erwerb der Kompetenz, sich kritisch mit den ökonomischen und wirtschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen, um Grundlagen ökonomischen Denkens und Handelns zu analysieren und zu beurteilen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Preisbildung der verschiedenen Marktmodelle auseinander und um daraus mögliche Folgen für Unternehmer und Verbraucher abzuleiten.
Rechtslehre
Im Fach Rechtslehre lernen die Schülerinnen und Schüler juristische Arbeitsweisen und den Umgang mit den entsprechenden Gesetzestexten kennen. Sie schließen fiktive Kaufverträge ab und erfüllen diese vertragsgemäß bzw. bearbeiten mögliche Störungen. Als Kauffrau/Kaufmann wickeln sie Handelsgeschäfte ab und wählen eine geeignete Rechtsform für ein international agierendes Unternehmen. Sie setzen sich mit den rechtlichen Beziehungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber auseinander.
Informatik
Im Fach Informatik steht der Umgang mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler lernen mit Hilfe von Standard- und Branchensoftware wirtschaftliche Aufgabenstellungen zu lösen. Neben der Tabellenkalkulation lernen die Schülerinnen und Schüler, fächerübergreifend Aufgaben aus dem Rechnungswesen, wie z.B. Kostenrechnung oder Finanzbuchführung, praxisnah umzusetzen. Mit Hilfe von Datenbanken sind die Schülerinnen und Schüler selbstständig in der Lage, sich Informationen zu beschaffen, schnell wachsende Informationsbestände zu strukturieren und Daten auszuwerten.
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Objektorientierte Programmierung: Beispiele aus der Projektarbeit "Programmieren eines Spiels" |
Naturwissenschaften
Verfolgt man die aktuelle Debatte zur Zukunft der modernen Industriegesellschaften, wird man zwangsläufig mit Schlagworten wie MINT-Technologien, „Energiewende“, „Elektromobilität“ oder „Industrie 4.0“ konfrontiert. Dies macht deutlich, wie wichtig ein grundlegendes Verständnis von naturwissenschaftlichen und technischen Zusammenhängen ist, nicht nur für angehende Ingenieure sondern auch für Absolventen anderer Ausbildungsrichtungen.
Das Profilfach vermittelt einen Einblick in verschiedenste Bereiche von Naturwissenschaft und Technik. In den beiden verpflichtenden Lernbereichen der 12. Jahrgangsstufe werden die Grundlagen der klassischen Naturwissenschaften Physik und Chemie wiederholt und gegebenenfalls vertieft. Darüber hinaus ermöglicht der modular aufgebaute Lehrplan, je nach Interesse und Vorbildung der Schülerinnen und Schüler, eine Auswahl aus verschiedenen weiterführenden Themengebieten. Hier reicht das Spektrum von Energie- und Umwelttechnik über den Bereich der regenerativen Energien bis hin zu den Grundlagen der technischen Mechanik.
Die 13. Jahrgangsstufe eröffnet die Möglichkeit zur weiteren Vertiefung und Spezialisierung. Der Lehrplan bietet hier eine freie Auswahl von Modulen aus vielfältigsten Disziplinen, z.B. Werkstoffwissenschaften und Festigkeitslehre, Bautechnik und Konstruktion oder auch Elektrotechnik und Mechatronik, alle Gebiete praxisnah, am Puls der Zeit.
Prüfungsfächer
Klasse 12: Fachabitur
Die Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe absolvieren ihr Abitur in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen.
Klasse 13: Fachgebundenes bzw. allgemeines Abitur
Die Prüfungsfächer der 13. Jahrgangsstufe entsprechen mit Deutsch, Englisch, Mathematik und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen denen der 12. Jahrgangsstufe.
fachpraktische Ausbildung (fpA)
Wesentlicher Bestandteil der 11. Jahrgangsstufe ist die fachpraktische Ausbildung, die im Zweig Wirtschaft und Verwaltung durchgängig in Einrichtungen außerhalb der Schule als Betriebspraktikum stattfindet. Unterricht und fachpraktische Tätigkeit wechseln sich dabei ab; ein Tag der Praktikumsphase wird dabei als Präsenz- und Unterrichtstag für die fachpraktische Anleitung und Vertiefung in der Schule genutzt.
fachpraktische Tätigkeit
Das Spektrum der Praktikumsbetriebe ist weit gefächert. Die Schülerinnen und Schüler lernen im betrieblichen Praktikum Unternehmen mit unterschiedlicher wirtschaftlicher Ausrichtung kennen, wie z.B. Industriebetriebe, Handelsbetriebe, steuer- und rechtsberatende Unternehmen, Banken, Versicherungen, öffentliche Verwaltungen und sonstige Dienstleistungsbetriebe (z.B. Hotels oder Reisebüros). Die fachpraktische Ausbildung ist eine wertvolle Orientierungshilfe für die spätere Studien- und Berufswahl.
Unterricht und fachpraktische Ausbildung in den Praktikumsstellen wechseln sich im dreiwöchigen Rhythmus ab. Im zweiten Schulhalbjahr wird die Ausbildungsstelle gewechselt. Die Zuweisung zu den verschiedenen Praktikumsstellen erfolgt in Absprache mit den Schülerinnen und Schülern durch die Schule, die über Betreuungslehrkräfte Kontakt zu den Betrieben hält. Ansprechpartner für die Praktikanten und auch für die betrieblichen Ausbilder sind die jeweiligen Betreuungslehrkräfte.
fachpraktische Anleitung
Die fachpraktische Anleitung dient der Vorbereitung, Begleitung und Reflexion der Erfahrungen bzw. Tätigkeiten im Praktikumsbetrieb. Die Schülerinnen und Schüler erhalten hier die Möglichkeit, ihre Praktikumserfahrungen in Form von Berichten, Referaten und Diskussionen auszutauschen und zu systematisieren. Ergänzt werden diese persönlichen Arbeits- und Berufserfahrungen der Schülerinnen und Schüler um Exkursionen, Expertenbefragungen und Vorträgen von Praxisvertretern.
fachpraktische Vertiefung
Im Rahmen der fachpraktischen Vertiefung erwerben die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe die Kompetenz, betriebliche Aufgaben mithilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen zu analysieren, Lösungsvorschläge zu entwerfen und zu beurteilen. Durch unterschiedliche Anwendungsprogramme werden projektbezogen betriebliche Aufgaben gelöst, indem Daten aus verschiedenen Quellen zielgerichtet aufbereitet werden.